12.12.2022
Erinnerungen zum dritten Advent
Schon über 50 Jahre ist das her.... der 9.10.1971 war ein strahlender Sonnenscheintag. Nach der Stallarbeit am Morgen schlüpfte der 30jährige Edi in seinen extra neu gekauften Anzug und ging gemeinsam mit den Eltern und Geschwistern den halbstündigen Fußweg durch den Wald hinunter nach Waldheim. Da die Straße noch nicht bis zum Hof hinauf führte, parkte dort sein Fiat 600 , der ihn zu seiner 21jährigen Braut Irma ins Dorf brachte. Vom Dorf aus ging es dann mit der gesamten Hochzeitsgesellschaft zur Kirche, wo Edis Bruder, Pfarrer Josef, bereits auf des Brautpaar wartete. Damals war es nicht selbstverständlich, dass es am Hof genug Geld gab, um solche außergewöhnlichen Ausgaben zu stemmen. Jährlich wurden etwa 2 von 10 jungen Rindern verkauft, um genug Zahlungsmittel am Hof zu haben. Die Ringe, die anschließende Feier, das Hochzeitskleid, der Anzug und später auch die Hochzeitsreise nach Hamburg wurden davon bezahlt. Wenn man die beiden heute fragt, wie ihre Liebe mit der Entfernung der beiden Heimathöfe überhaupt wachsen konnte, wissen diese selbst nicht Recht, was sagen…. Edi ging im Waldberg zur Schule, Irma im Dorf. Obwohl im selben Tal aufgewachsen, kannten sie sich als Kinder gar nicht. Erst sonntags nach den Kirchgängen trafen sie dann überhaupt erstmals auf einander und nach dem alljährlichen Fastnachtsball im Marteller Hof, nahm die Geschichte ihren schönen Lauf… Ein paar der Teller vom Hochzeitsservice stehen noch heute in Irmas Schrank und diese Bild hängt als Erinnerung in der alten holzgetäfelten Stube.